Ein EU-Vergleich stellt fest, dass Deutschland - mal wieder - europäisch schlecht dasteht. Die beiden Kritikpunkte sind diesmal: 1. Die Einkommen der Deutschen haben 2007 und 2008 real um 0,0% zugelegt - im EU-Schnitt sind es 4,9%. 2. Frauen verdienen in Deutschland 23% weniger - im EU-Schnitt 16,6%. Interessant: In den "Macho"-Ländern Italien und Portugal sind die Unterschiede deutlich geringer (4,4% bzw. 8,3%) und das trotz schlechterer Bildung.
Haben wir da ein Problem? Vielleicht sogar ein massives? Oder ist der Unterschied zwischen 0,0% und 4,9% durch nationale Sondereffekte zu erklären, die nicht der Politik entspringen?
Wieder mal eine Statistik... Bei den Einkommensteigerungen wäre erstmal interessant, welche Länder da vor allem zugelegt haben. Deutschland dürfte immer noch auf hohem Niveau stagnieren, während in Osteuropa beachtliche Zuwächse möglich sind. Deutschland sollte man da auf ähnlichem Niveau, also mit Frankreich, Österreich, Benelux vergleichen.
Das mit der Gleichsstellung der Frauen überrascht mich allerdings. Wir hatten und haben in diversen Parlamenten und im Bund Parteien, die sich Gleichstellung auf die Fahnen schreiben. Aber vielleicht ist gerade das eine Quelle des Problems? Der übertriebene Schutz von bestimmten Gruppen bringt immer eine Gegenreaktion mit sich.
Ein Problem oder gar ein massives sehe ich da überhaupt nicht. Außer, wenn die Politik eine Statistik zum Anlass nähme, noch mehr Gesetze im Sinne der allumfassenden Gerechtigkeit zu erlassen, um zehn Jahre später festzustellen, dass das Land - oh Wunder - keinen Deut gerechter geworden ist.
Zitat von LexxEin EU-Vergleich stellt fest, dass Deutschland - mal wieder - europäisch schlecht dasteht. Die beiden Kritikpunkte sind diesmal: 1. Die Einkommen der Deutschen haben 2007 und 2008 real um 0,0% zugelegt - im EU-Schnitt sind es 4,9%. 2. Frauen verdienen in Deutschland 23% weniger - im EU-Schnitt 16,6%. Interessant: In den "Macho"-Ländern Italien und Portugal sind die Unterschiede deutlich geringer (4,4% bzw. 8,3%) und das trotz schlechterer Bildung. http://www.n24.de/news/newsitem_5405611.html Haben wir da ein Problem? Vielleicht sogar ein massives?
Warum sollen "wir" ein Problem haben? Eher die anderen, denn bei denen sind die Lohnkosten höher.
Also da müsste man schon mehr Informationen haben um hier Vergleiche anzustellen.
Was sicher interessant ist sind die absoluten Zahlen der Lohnstagnation 2007 und 2008. Deutschland scheint sich vom Hochlohngebiet langsam zu verabschieden. Und das korrespondiert mit der Arbeitslosenstatistik. Die Arbeitslosenquote 2006 lag im Durchnschnitt bei 4,5m, 2007 bei 3,8m und 2008 schliesslich bei 3,1m. Die Anzahl der Erwerbstätigen lag 2006 noch bei 39 Millionen, ein Wert der über viele vorangehende Jahre konstant blieb. 2007 stieg er dann auf 40 Millionen, 2008 auf fast 41 Millionen. Natürlich ging das einher mit einer guten Konjunktur. Aber diese guten Vorgaben wurden eben nicht "weggefressen" von hohen Lohnkosten. Es scheint, als ob Deutschland mit der verhaltenen Lohnpolitik die Arbeit förmlich angezogen hat.
DP: Dann lässt du dir viel detailiertere Informationen des statistischen Bundesamtes zu beiden Themen entgehen, das den Lohnzuwachs u.a. nach Branchen unterschieden hat. Darauf kann man wesentlich mehr Erkenntnis gewinnen als aus der knappen Nachrichtenmeldung. Z.b. dass es wirkliche und große Lohnzuwächse in der Versicherungs- und Kreditbranche gab.
Zitat von Lexx Haben wir da ein Problem? Vielleicht sogar ein massives?
Klar haben wir ein massives Problem: deutlich weniger wirtschaftliche Freiheit als viele anderen europäischen Länder. Das kostet halt massiv Wachstum, und die Überregulierung sorgt für die komischten Auswüchse, weil Marktverzerrungen und Intransparenz an der Tagesordnung sind.