Inzwischen hat man ja den Hauptübeltäter für die Hypothekenkrise ausgemacht: Alan Greenspan. Seinerzeit gefeierter Chef der FED und inzwischen Berater der Deitschen Bank.
In der Tat hatte Greenspan, der nie eine orthodoxe, an der Geldwertstabilität, sondern eher an der Konjunktur orientierte Geldpolitik betrieb, den Leitzins nach dem Platzen der dot-com Blase und der durch 9/11 beschleunigten Konjunkturtalfahrt auf ein historisches Tief von 1% gesenkt.
Dadurch sanken die Zinsen für Immobilienfinanzierungen ebenfalls auf historische Tiefs. Das beflügelte vor allem Private bei der Investition in selbstgenutzte Häuser und trieb die Preise für entsprechende Immobilien in die Höhe.
Nachdem die Konjunktur wieder ansprang und die Immobilienblase ungesunde Ausmasse annahm, schraubte die FED den Leitzins nach und nach wieder hoch auf jetzt 5,25%. Entsprechend verteuerten sich die Kredite und sprengten bei Ablauf der meist kurzen Zinsbindungsfristen die Budgets der Kreditnehmer. Ein Hausverkauf ist selten eine Lösung, weil die Häuschen meist mit viel zu wenig Eigenkapital finanziert wurden. Dadurch wurde kaum getilgt und der Verkaufserlös deckt nicht die ausstehenden Kredite. Zudem sacken die Immobilienpreise durch das plötzlich Überangebot in den Keller.
Durch die hohe Wohneigentumsquote und die hohe Mobilität der Amis, die bei jedem Job- und Wohnortswechsel einen neuen Immo-Kredit bedeutet, ist eine enorm hohe Zahl von Leuten betroffen. Keineswegs sind nur arme Schlucker betroffen, denen man eigentlich gar keinen Kredit hätte geben dürfen. Es betrifft auch jede Menge eigentlich normal situierter Menschen die auch nicht den Job verlieren müssen um für die Raten plötzlich ihre anderen Konsumausgaben drastisch einschränken müssen.
Die Hypothekenkrise hat das Potential die US-Konjunktur abzuwürgen mit entsprechendem Durchschlag auch auf die Handelspartner der USA.
Greenspan allein die Schuld in die Schuhe schieben ist zu einfach. Die ansteigenden Hauspreise kombiniert mit niedrigen Zinsen hat eben auch Anbieter auf den Plan gerufen, die den Leuten unseriöse Finanzierungen aufgeschwatzt haben, zum Teil auch mit betrügerischen Methoden. Auf der anderen Seite haben Spekulanten mit Immobilienhandel den schnellen Dollar gesucht. Ganz sicher hat die Immobilienkrise eine schwächende Auswirkung auf den Konsum, trotzdem hält sich das Volumen der Hypothekenausfälle im Vergleich zur BSP in einem überschaubaren Rahmen.
Viel schlimmer scheint die Vertrauenskrise in der Finanzwelt zu sein, die die im Zuge des Immobilienhype entstandene Verbriefungswirtschaft mit beinahe unglaublichen Finanzkonstruktionen angerichtet hat. Dies auch getrieben durch die niedrigen Zinsen im Euroraum, die es den Fonds und Versicherung hierzulande schwer gemacht hat, mit sicheren Anlagen ihre Minimalrenditen zu erwirtschaften. Die Versuchung stieg, die schmale Rendite durch gewagtere Anlagen in den USA aufzustocken. Da dies offensichtlich an den Bilanzen vorbei geschehen konnte, scheint nun keine Bank der anderen mehr zu trauen: Der Geldverleih zwischen den Banken kam offensichtlich ins Stocken, die Liquidität am Geldmarkt trocknete aus.
Offensichtlich haben Banken kurzfristige Kredite zu Finanzierungen benutzt, für die sie jetzt über den vormals liquiden Geldmarkt keinen Folgekredite bekommen können, zumindest nicht zu den vorher günstigen Konditionen. Ihre Sicherheiten sind praktisch nicht handelbar, und damit wertlos.
Ich glaube nicht, dass das Ausmaß der Verlotterung der Sitten an den Finanzmärkten von Greenspan vorhersehbar war. Wer sich aber hierzulande an Herrn Lafontaine oder an einen Herrn Volkswirtschaftler Bofinger errinnert, so haben diese Herren lobend auf Greenspans Zinspolitik hingewiesen, um damit die Wirtschaft und damit den Arbeitsmarkt anzukurbeln. Jetzt zeigt sich, dass seriöse Zentralbankpolitik ihren Wert hat.
Ich hab das Gefühl, die Luft ist raus. Die EZB sammelt ihr Geld schon wieder ein und die Schweizer Zentralbank erhöhte bereits den Leitzins. Dass sich die Immobilienkrise auf die US Wirtschaft und somit auch auf die Weltwirtschaft legen wird ist wahrscheinlich, die Frage ist, wie gross die Ausläufer dann noch sind und wo sie am heftigsten anbranden. Die Börse, an sich ein recht guter Indikator für wirtschaftliche Zukunft, glaubt scheints nicht an grössere Einbrüche.
Wie bereits im Vorgänger-thread auf boardy besprochen, habe die US-Hyptothekenbanken ihre Kredite in ABS ausgegliedert und auf dem internationalen Finanzmarkt verkauft.
Banken wie die IKB und die SachsenLB (und viele andere) haben Investmentsgesellschaften gegründet (sog. Zweckgesellschaften oder Conduits), die in grossem Stil in diese Papiere investiert haben. Dabei war nicht vorgesehen, nennenswerte eigene Mittel zu investieren. Zur Refinanzierung der Conduits wurden kurzlaufende Schuldverschreibungen, sog. Commercial Papers (CPs) (Laufzeit 90 Tage bis max. 2 Jahre, in der Masse eher am kurzen Ende) begeben, die auf dem Markt für institutionelle Anleger angeboten werden. Sie hatten einen Renditevorteil zu anderen Anlagen.
Durch die Krise können plötzlich weder die ABS verkauft werden, noch sind die CPs für ihre Refinanzierung weiter absetzbar. Die dahinter stehenden Banken wie SachsenLB müssen nun die Refinanzierung durch ihre eigenen Mittel darstellen. Für SachsenLB und IKB war das zuviel und sie wurden illiquide bzw. mussten in Hauruck-Aktionen gestützt bzw. sogar notgeschlachtet werden.
Aber auch für die anderen im US-Hypothekengeschäft involvierten, aber nicht pleite gegangenen Banken hat der Stillstand des Refinanzierungsgeschäftes gravierende Folgen. Die Mittel, die sie jetzt für die Refinanzierung bereitstellen müssen sind Kredite. Da eine Bank ihr Kreditvolumen nicht beliebig, sondern nur in bestimmter Relation zum Eigenkapital erhöhen kann, fallen diese Summen zur Finanzierung ihres Firmenkundenstammes aus. Dazu drohen noch hohe Verluste, wenn eine steigende Zahl von US-Häuslebauern ihre Kredite nicht zurückzahlt.
Das zweite Problem ist der ins Stocken geratene Markt für die erwähnten Commercial Papers. Dieser Markt ist riesig. Die CPs zur Refinanzierung von US-Hypotheken-ABS haben daran nur einen geringen Anteil. Hauptemittenten sind grosse und mittlere Industrie- und Handelsfirmen, die damit alternativ zu Bankkrediten kostengünstiger ihren kurzfristigen Kreditbedarf decken. Andererseits sind die Investoren weniger Finanzinstitutionen wie Banken, Fonds oder Versicherungen, sondern überwiegend ebenfalls „normale“ Wirtschaftsunternehmen, die kurzfristige Liquiditätsüberschüsse dort rentabler als bei Banken anlegen. Jedes Quartal werden weltweit 100erte von Mrd. € CPs fällig und werden normalerweise durch Neuemissionen abgelöst. Durch die Krise ist das Risikobewusstsein der Investoren gestiegen, sie beginnen auch CPs eigentlich unverdächtiger Emittenten zu meiden. Diese bekommen über CPs kein Geld mehr oder es wird zumindest teurer, so dass sie wieder zur Finanzierung über Bankkredite zurückkehren müssen. Die Banken haben aber gar nicht die notwendigen Kreditvergabekapazitäten (w/Eigenkapitalbindung). Das kann eine im Aufschwung befindliche Wirtschaft wie die deutsche hart treffen. Denn Aufschwung bedeutet höheren kurzfristigen Kreditbedarf zur Finanzierung von Vormaterialien und Kundenverbindlichkeiten. Die US-Hypothekenkrise könnte sich also zur veritablen Konjunkturbremse auch bei uns auswachsen.
FW Edit: Ich habe den Beitrag offline vorbereitet, deswegen gehe ich nicht direkt auf die bisherigen Antworten ein.
Neben den Störungen des CP-Marktes ist auch der Geldmarkt unter den Banken selbst gestört. Auf diesem Markt leihen sich die Banken untereinander Geld überwiegend zu 1 bis 90 Tagen Laufzeit, aber auch bei Bedarf länger. Damit werden unterschiedliche Liquiditätspositionen ausgeglichen. Die eine Bank hat gerade viel Geld weil ihre Firmenkunden grosse Rechnungseingänge haben und die andere braucht welches, weil ein Kundenkonzern Gehälter zahlt.
Auch das sind Kredite. D.h. die Banken räumen sich gegenseitig Kreditlinien für Geldmarktgeschäfte ein. Steigt jetzt das Misstrauen, weil keiner sagt, wie er im US-Hypothekengeschäft drinhängt, dann kürzen die Banken diese Linien oder setzen sie ganz aus. Oder sie erhöhen in weniger gravierenden Verdachtsfällen die Preise. Die dadurch entstandene Liquiditätsklemme haben die Zentralbanken mit ihren Sonderaktionen der letzten Wochen ausgeglichen.
Was machen aber die Banken, die überliquide sind mit ihrem Geld? Es horten, wie in einigen Zeitungen (auch im immer komepteten Spiegel) stand geht buchalterisch nicht. Am Ende des Tages müssen Soll und Haben immer auf den Cent ausgeglichen sein und das Geld, das tagsüber hineingekommen ist muss irgendwo angelegt werden.
Das Verhalten ist auch hier derzeit hauptsächlich von Sicherheits- und nicht von Rendierwägungen geprägt. Der Hit sind sichere Anlagen und die bietet der Staat. Turnusmässige Neuemissionen des Bundes aller Laufzeiten sind derzeit hoffnungslos überzeichnet und auch die Umsätze notierter Altemissionen sind sprunghaft gestiegen.
Die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs von Wertpapieren ist (spread) ist abhängig vom Risiko. Den niedrigsten Spread haben Bundespapiere. Beim täglichen Hin- und Her zum Ausgleich der Liquiditätsposition wird bei Bundespapieren der geringste Verlust aus dem Spread gemacht. Anleihen privater Emittenten deren Spread sich in letzter Zeit stark erhöht hat, werden für das Liquiditätsgeschäft nicht angefasst und bleiben bis zur Rückzahlung im Bestand.
Die Folge ist, dass sich der Finanzminister zu Zinsen unterhalb des Leitzinses verschulden kann, was bei den letzten Emissionen schon einige zig Millionen ausgemacht hat, Bei Emissionen mit langen Laufzeiten macht sich sogar eine deutliche Zinssenkung bemerkbar. Die Geldmarktzinsen unter Banken liegen dagegen weiterhin deutlich über dem Leitzins.
DP schrieb am 13.09.2007 19:52
Ich hab das Gefühl, die Luft ist raus. Die EZB sammelt ihr Geld schon wieder ein und die Schweizer Zentralbank erhöhte bereits den Leitzins. Dass sich die Immobilienkrise auf die US Wirtschaft und somit auch auf die Weltwirtschaft legen wird ist wahrscheinlich, die Frage ist, wie gross die Ausläufer dann noch sind und wo sie am heftigsten anbranden. Die Börse, an sich ein recht guter Indikator für wirtschaftliche Zukunft, glaubt scheints nicht an grössere Einbrüche.
Das Geld aus den Stützungsaktionen sammelt sich von selbst ein. Die ersten Notaktionen hatten eine 1-3 tägige Laufzeit. Mussten dann also zurückgezahlt werden. Die erste Aktion hatte ein Volumen von 95 Mrd. €, die nächste um die 60 Mrd. Damit waren schon wieder 35 Mrd. aus dem Markt genommen. Dazwischen gab es auch mal 90tägige Laufzeiten. Parallel hat die EZB ihre turnusmässigen Geldmarktoperationen weiterlaufen lassen.
Die Aktienmärkte haben nach den Feuerwehraktionen der Zentralbanken relativ schnell wieder Tritt gefasst. Am wenigsten hat übrigens die deutsche Börse gelitten, die weiterhin über Vorjahresschluss steht. Das ist wohl der guten Konjunktur geschuldet.
Wichtig ist, dass die Zentralbanken weiter stand-by bleiben um bei Schluckauf der Finanzmärkte einzugreifen. Weiter ist wichtig, dass sich die Banken bezgl. ihres US-Hypotheken Engagements outen um das Misstrauen aus dem Markt zu bekommen. Und weiter ist wichtig, dass die Investoren im CP-Markt wieder zu einer differenzierten Risikobetrachtung zurückfinden.
WRL007 schrieb am 13.09.2007 19:45
Was aber m.E. die Frage nicht beantwortet, was deutsche Banken bei den extrem niedrigen Zinssätzen dann auf dem US-Immobilien-Markt verloren haben.
Solche Zinsen bekommen sie hier von jeder einigermassen vernünftigen Firma mit Kusshand bezahlt.
Gruß
WRL
So, wie ich mir einen Teil zusammenreime, gab es in den letzten Jahren unter den Banken fast einen Wettbewerb, wer die bessere Eigenkapitalrendite erwirtschafte, teils auch mit dem Argument, so nicht zu Übernahmekandidaten zu werden (Man optimiert lieber selbst, bevor ein Finanzinvestor zeigt wie es geht). Verbriefungen von Krediten war offensichtlich das Mittel dazu, da damit die Eigenkapitalbindung wegfällt.
Das Argument mit der Übernahme sticht bei Landesbanken zwar nicht, aber möglicherweise gab da einen falschen Ehrgeiz, mit den börsennotierten Banken mitzuhalten. Im Zuge der Probleme der Sachsen-LB habe ich aber auch gehört, dass die Möglichkeiten der Landesbanken beim Investmentgeschäft eingeschränkt seien, und diese daher über die gegründeten Zweckgesellschaften einen Ausgleich suchten (wobei mir das Motiv da nicht klar geworden ist).
Ich denke nicht, dass das Investment in die ABS das Ziel der Aktionen von IKB, SachsenLB & Co. waren. Zumindest nicht primär. Dafür waren die Zweckgesellschaften viel zu gross im Verhältnis zum Eigenkapital der Banken.
Das Geld sollte vielmehr aus der Marge beim Vetrieb der Refinanzierungs-CPs sprudeln. Da kommt einiges zusammen. Die Ormond Quay der Sachsen LB hat eine Grösse von um die 15 Mrd. €. Wenn die CPs mit einer Laufzeit von vermutlich 90 Tagen komplett abgegeben werden können und das 4x im Jahr, dann wird da richtig verdient.
Nur diese Konstruktion erlaubt es, die Zweckgesellschaften aus der Bilanz zu nehmen und die eventuellen Refinanzierungsverpflichtungen damit nicht auf das Kreditvolumen der Bank anzurechnen. (Übrigens eine Übergangslösung wegen des Wechsels von Basel I auf Basel II, damit wäre eh bald Schluss gewesen.)
Eigene Mittel, die die Banken in die ABS investieren müssen m.W. auf die Bilanz genommen werden. Aber auch dafür gibt es (Rendite-)Gründe. Die SachsenLB mit ihrem kleinen Einzugsbereich war traditionell überliquide. Sie hatte nicht den Kundenstamm um das Geld in normalen Krediten unterzubringen. Soviel Mittelstand gibt es in Sachsen noch nicht. Und bei den grossen Investoren wie AMD, BMW, DHL u.a. dürfte sie kaum Hauptbank und nennenswerter Kreditgeber gewesen sein. Und Anlagen bei anderen Banken bringen nichts, auch die üblichen Anlagen beim Staat oder erstklassigen Industrieunternehmen sind nicht so wahnsinnig rentabel. Das weiss jeder Kleinanleger.
F-W schrieb am 13.09.2007 23:32
Ich denke nicht, dass das Investment in die ABS das Ziel der Aktionen von IKB, SachsenLB & Co. waren. Zumindest nicht primär. Dafür waren die Zweckgesellschaften viel zu gross im Verhältnis zum Eigenkapital der Banken. FW
So scheint das mit dem Verbriefungsgeschäft allgemein zu sein, dass nur am Service und am weiterreichen verdient wird. Im Fall der IKB gab es eine Pressenotiz, dass die Unsauberkeit darin bestand, dass sie das Rating ihrer ABS durch Bürgschaften letztlich höchster Bonität (mit KfW hinter sich) aufgepäppt hat. Das lässt mich vermuten, dass Bürgschaften nicht in der Bilanz geführt werden.
Trotzdem erklärt das nicht, was die Bankenmanager zu solchen waghalsigen Aktionen getrieben hat. Außer 'Gier frißt Hirn'.
Wenn ich das gelesene mal zusammenfasse, dann habe ich dies verstanden:
- Die Banken haben per Gesetz vorgegeben ein Limit der durch sie ausgereichten Kredite.
- Weil sie entweder zuviel Liquidität hatten oder schlicht gierig waren, haben sie trotz bescheidener Margen separate Firmen gegründet, deren Ergebnisse und Risiken nicht in ihrer Bilanz auftauchten und den Kreditrahmen dadurch nicht einengten.
- Wenn diese Firmen aber in Schieflage geraten, dann sind sie natürlich nachschusspflichtig mit den aufgetretenen Folgen.
Was mich eigentlich an der ganzen Sache ärgert, ist zum einen dass letztendlich der Bankkunde und der Steuerzahler für so ein Gierverhalten zur Kasse gebeten werden und zum anderen was die Bank gerne von mir als Sicherheiten hätte wenn ich mal Geld brauche um z.B. einen größeren Auftrag vorzufinanzieren.
WRL007 schrieb am 14.09.2007 09:09
Was mich eigentlich an der ganzen Sache ärgert, ist zum einen dass letztendlich der Bankkunde und der Steuerzahler für so ein Gierverhalten zur Kasse gebeten werden und zum anderen was die Bank gerne von mir als Sicherheiten hätte wenn ich mal Geld brauche um z.B. einen größeren Auftrag vorzufinanzieren.
Gierverhalten? Ich hoffe doch schwer, dass meine Bank so clever ist, jeden Spielrahmen auszunutzen der es ihr ermöglich, gute Margen zu erwirtschaften. Das nützt mir als Bankkunde nämlich überhaupt nichts, wenn ich da nur Nieselpriemen zu sitzen hab, die mein Geld in Obligationen und Festverzinsliches anlegen. Denn dann müssen die zur Deckung ihrer Kosten meine Gebühren erhöhen.
WRL007 schrieb am 14.09.2007 09:09
Was mich eigentlich an der ganzen Sache ärgert, ist zum einen dass letztendlich der Bankkunde und der Steuerzahler für so ein Gierverhalten zur Kasse gebeten werden und zum anderen was die Bank gerne von mir als Sicherheiten hätte wenn ich mal Geld brauche um z.B. einen größeren Auftrag vorzufinanzieren.
Gierverhalten? Ich hoffe doch schwer, dass meine Bank so clever ist, jeden Spielrahmen auszunutzen der es ihr ermöglich, gute Margen zu erwirtschaften. Das nützt mir als Bankkunde nämlich überhaupt nichts, wenn ich da nur Nieselpriemen zu sitzen hab, die mein Geld in Obligationen und Festverzinsliches anlegen. Denn dann müssen die zur Deckung ihrer Kosten meine Gebühren erhöhen.
DP,
da verwechselst Du etwas: Dein Argument ist richtig, wenn Du Aktien der Bank besitzt. Gute Margen für Dich sind aber ansonsten Teil der Vermögensberatung oder Vermögensverwaltung der Bank für Dich höchstpersönlich, und da ist die Bank in der Pflicht, Dich über Chancen und Risiken zu informieren. Es ist dann Deine Entscheidung, auf welche Anlagekonzepte Du Dich einlässt.
Ein anderer Aspekt sind Versicherungspolicen. Bei Versicherungen mit Kapitalbildung hast Du meist nur eine geringe garantierte Verzinsung. Bist Du mal in einem Vertrag 'gefangen' ist dann die tatsächliche Rendite vom guten Vermögensmanagement der Gesellschaft abhängig. Das Dilemma, das sich für viele solche Versicherer in den Jahren sehr niedriger Zentralbankzinsen ergab, ist, dass sie ihre Garantieverpflichtungen nur durch Ausflüge in risikoreichere Anlagen erfüllen konnten.
F-W schrieb am 13.09.2007 21:30
Was machen aber die Banken, die überliquide sind mit ihrem Geld? Es horten, wie in einigen Zeitungen (auch im immer komepteten Spiegel) stand geht buchalterisch nicht. Am Ende des Tages müssen Soll und Haben immer auf den Cent ausgeglichen sein und das Geld, das tagsüber hineingekommen ist muss irgendwo angelegt werden.
FW,
auch die FTD benutzt den Begriff 'horten'. Vielleicht bsit Du zu streng: Kann 'irgendwo anlegen' nicht 'horten' sein? Man muss darunter ja nicht verstehen, dass das Geld im Tresor der Bank á la Dabobert Duck aufgeschüttet wird.