kater_5 schrieb am 01.10.2007 16:25
Und diese "Geschmack" Geschichte hat ja vor allem den Grund, dass man miteinander möglichst stressfrei zusammenleben kann.
Man provoziert sich nicht gegenseitig unnütz.
Wie Kliemann meinst du sicher hier ausschliesslich die Deutschen ohne Migrationshintergrund, die alles dafür tun müssen, damit das Zusammenleben stressfrei ist. Nur habe ich das Gefühl, dass die Grenze für das, was der Moslem akzeptiert als Standard, immer mehr zu ihren Gunsten verschoben wird. Grad gestern habe ich gelesen, dass Berlin mittlerweile die schwulenfeindlichste Stadt Deutschlands geworden ist wegen der hohen Migrantenanzahl. Unfassbar! Wann wird wohl das Küssen von Männern auf öffentlichen Plätzen verboten, um nicht den berechtigten Un mut der muslimischen Mitmenschen zu erregen?
Ja im Appeasement sind wir Weltmeister.
Du wirst lachen, aber im Grunde teile ich Deine Ansicht tendenziell.
Wie Kliemann meinst du sicher hier ausschliesslich die Deutschen ohne Migrationshintergrund, die alles dafür tun müssen, damit das Zusammenleben stressfrei ist.
Also, das kann ich beim besten Willen nicht aus meinem Beitrag herauslesen. Aber Du kannst mich ja sicher mal das zitieren, wo ich das gesagt habe oder man das aus meinen Äusserungen rauslesen kann.
Naja, und wie das Ranking für Berlin als schwulenfeindlischste Stadt Deutschlands zustandekommt, wäre ja mal spannend. Ich tippe, es liegt an den ganzen Neonazies im Ostteil, den ganzen Sozialhilfeempfängern ohne Bildungschancen, die ja traditionell eher gegen andere Minderheiten sind, sowie den CSU Fraktionsmitgliedern. (Ich hoffe das leicht provokante kommt rüber).
Mir ist aber nicht bekannt, dass Wovereit unter der doch sicher erheblichen Zahl von Immigranten signifikant weniger Wählerstimmen bekommen hat.
Im Rahmen eines vielfältigen, bundesweiten Modellversuches zum Thema Antidiskriminierung wurden 922 Berliner Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren per Fragebogen zum Thema Homosexualität interviewt. Über 40 Fragen zu Religiosität, Normvorstellungen, persönlichen Kontakten und der eigenen Diskriminierungswahrnehmung mussten die Gymnasiasten und Gesamtschüler beantworten.
Die Ergebnisse der Studie sind schon erschreckend genug: Laut ihr sind insbesondere Jugendliche aus Einwandererfamilien stark homosexuellenfeindlich. "Wir haben festgestellt, dass Jugendliche, deren Wurzeln in der Türkei oder in der ehemaligen UdSSR liegen, deutlich intoleranter gegenüber Homosexuellen sind als gleichaltrige Deutsche", so Simon.
Eine besonders ausgeprägte Homophobie zeigt sich allgemein auch bei den männlichen Heranwachsenden. So stimmten 79 Prozent der türkisch-stämmigen jungen Männer der Aussage zu, dass es eklig sei, wenn sich zwei Schwule auf der Straße küssen. Männliche Jugendlichen mit Wurzeln in der ehemaligen UdSSR stimmten mit 76 Prozent zu, deutsche lediglich mit 48 Prozent. Bei den Frauen lag die Zustimmung nur bei 60 Prozent, 64 Prozent und 10 Prozent.
Starker Einfluss der Religion
"Diese signifikanten Unterschiede sowohl zwischen den Herkunftsgruppen als auch den Geschlechtergruppen zeigen sich bei allen Fragen gleichermaßen. Die Antworten der Schüler waren denen zu dieser Frage sehr ähnlich", erklärt Simon die erschreckenden Ergebnisse seiner Umfrage.
Diese zeigt auch, dass die Homosexuellenfeindlichkeit eines Heranwachsenden mit zunehmender Akzeptanz von traditionellen Männlichkeitsnormen, mit zunehmendem Grad an Religiosität und mit zunehmender Diskriminierungserfahrung steigt. "Insbesondere Einwandererkinder, die sich von der Gesellschaft diskriminiert fühlen, haben eine höhere Abneigung gegen Homosexuelle." Bei den türkisch-stämmigen Jugendlichen habe aber auch die Religion einen starken Einfluss auf die Einstellung zu Homosexualität, weiß der Kieler Sozialpsychologe.
Sieht so aus, als ob die Schwulen sich bald wenig stressfrei in D bewegen können.
(...) Ich glaube jedoch nicht, dass der gewuenschte Effekt eintritt, sollte Herr Wallraff sein Vorhaben in die Tat umsetzen und befuerchte eher negative Reaktionen.
Welcher Effekt ist denn von Wallraff gewünscht?
Den hier lebenden Muslims das Werk Rushdies nahezubringen? Wohl kaum, denn dazu ist eine einmalige Veranstaltung – ob in einer Moschee oder in einer anderen Liegenschaft – nicht das geeignete Mittel. Oder hat Wallraff eine Lesetournee geplant?
Dann doch wohl eher, die Ditib dazu zu zwingen, sich zwischen dem Teufel und dem Beelzebub zu entscheiden. Also entweder in einem religiösen Ort einen ketzerischen Text verlesen zu lassen oder sich der deutschen Öffentlichkeit als islamistischer Hardliner und Gegner jedweder Integration beschimpfen zu lassen.
Rushdies Roman ist nicht nur unter islamistischen Hardlinern umstritten, die Ablehnung des Werkes ist im islamischen „Klerus“ einhellig. Die Einstellung zu den Satanischen Versen als einen Gradmesser für die „Aufgeklärtheit“ herbeizuziehen ist geradezu abenteuerlich. Vor allem bedeutet die Ablehnung des Werks längst nicht eine Zustimmung zur Fatwa, Mordaufrufen oder auch nur Einschränkung der Meinungsfreiheit. Dementsprechend besagt die Ablehnung der Leseung durch die Ditib rein gar nichts.
Die Antwort auf die Frage: „Wie hältst du es mit Rushdie?“ als Bekenntnis für oder gegen die FDGO zu nehmen ist nicht seriös.
Damit kann er zwar an deutschen und islamistischen Stammtischen punkten, aber ansonsten bestätigt er nur den Verdacht, dass diese Aktion wie seine seine Undercoverstories provokante Effekthaschereien sind, die letztlich nichts bewirken.
(...) Ich glaube jedoch nicht, dass der gewuenschte Effekt eintritt, sollte Herr Wallraff sein Vorhaben in die Tat umsetzen und befuerchte eher negative Reaktionen.
Welcher Effekt ist denn von Wallraff gewünscht?
Darueber moechte ich nicht spekulieren, da Du in dieser Richtung bereits durchaus vorstellbare Vermutungenanstelltest.
Die allgemeine Grundidee, die der Gesamtdebatte zugrunde zu liegen scheint, rueckt das Motiv fuer diese Aktion in den Bereich der "Voelkerverstaendigung".
FW, es geht hier doch gar nicht um die Stellung der S.V. als Kunstwerk oder seinen literaturkritischen Kontext sondern allein um seinen explosiven, provokativen Charakter. Das Zitieren von aufgeklärten Moslems wir der Hirsan Ali wäre zwar auch nett, interessiert aber am Ende keine Sau und so kann Wallraff eben genau nicht zeigen, was er zeigen will; dass man die Religion nicht so ernst nehmen muss.
Wenn der Islam den Karneval hätte könnte sich das Wallraff sparen.
Sieht so aus, als ob die Schwulen sich bald wenig stressfrei in D bewegen können.
Das sehe ich auch so, aber sicher nicht nur wegen der Moslems.
Ich halte diese Studie in dem Zusammenhang übrigends für reichlich verquer, was ist denn das für eine Aussage, wenn da steht:
"mussten die Gymnasiasten und Gesamtschüler beantworten. "Wir haben extra nur diese beiden Schulformen gewählt, um die Ergebnisse nicht schlechter zu machen als sie sind.""
Aha, man sucht also die Ellite der deutschen Schüler raus und vergleicht die mit dem ungebildeten Moslem, um dann rauszufinden, dass deutsche Gymnasiasten weniger homophobil sind als Moslems aus der Gesamtschule. Wobei es natürlich schon eine fragwürdige Sache ist, dass deutsche Moslems sich tendentiell durch eine gewisse Bildungsferne auszeichnen.
Na herzlichen Glückwunsch.
Davon abgesehen finde ich as auch eher befremdlich, wenn sich homosexuelle Männer küssen. Aber das würde ich die nicht spüren lassen.
Angesichts solchen Studien-Schwachsinns werde ich glatt religiös und bete: Herr, bewahre uns vor hirnlosem Studienwahnsinn.
Gerade Muslime nach küssenden Männern zu fragen, ist der Brüller. Die türkischen Kerls küssen sich doch selber ständig in der Öffentlichkeit? Oder waren etwa tiefe Zungenküsse gemeint? Sowas muss man auf der Straße generell nicht toll finden, unabhängig von der eigenen sexuellen Präferenz.
Problematischer ist, dass offenbar schwule Männer (erkennbar durch diverse Äußerlichkeiten) von den Migranten (oder im Osten nicht auch Skins?) gerne angepöbelt werden. Das passiert ganz ohne Händchenhalten oder Küssen.
kater_5 schrieb am 02.10.2007 09:51
Wobei es natürlich schon eine fragwürdige Sache ist, dass deutsche Moslems sich tendentiell durch eine gewisse Bildungsferne auszeichnen.
Das ist nicht fragwürdig sondern Tatsache. Und übrigens recht gegenteilig zu England, wo die moslemische Minderheit weitgehend aus Pakistani und Inder besteht, die eine sehr ambitionierte Haltung zur Bildung ihrer Kinder besitzen. Dort sitzen die Muslime bereits im Chefsessel, das sind auch diejenigen, die mit der Integration absolut keine Probleme haben. Diese Mittelsschicht gibt es in D aber anscheinend nicht. Hier machen sich die Prolls breit und definieren, was sie für akzeptabel halten.
DP schrieb am 02.10.2007 12:36
Hier machen sich die Prolls breit und definieren, was sie für akzeptabel halten.
Die machen sich hier nicht breit, die wurden ganz gezielt aus Anatolien geholt (von der Wirtschaft und dem Dicken), um geistig anspruchslose, aber unangenehme und/oder körperlich anstrengende Arbeit für ein Butterbrot zu verrichten ohne zu klagen. Angenehmer Nebeneffekt: Auch Gewerkschaften werden immer schwächer, je inhomogener die Arbeiterschaft zusammengesetzt ist.
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Also mit dem Lesen meiner Beitäge hast Du so Deine Probleme, scheint mir.
Ich schrieb nicht, dass es zur Frage steht, ob sie sich durch Bildungsferne auszeichnen, sondern warum das so ist.
Was vermutlich daran liegt, dass wir in den sechzigern vor allem Wert auf kräftige und gesunde Türken aus Anatolien gelegt haben, die nur als Gastarbeiter mit geplanter Rückkehr kamen, während die Engländer eher einen normalen Duchschnitt aus ihren Ex-Kolonien bekommen haben, wobei die auch sofort die Sprache konnten und einen britischen Pass hatten. Übrigends hat mein Chef angeblich, als er mit 10 nach England kam, nie eine Schule besucht und konnte weder Lesen noch Schreiben. Der hat das dann recht erfolgreich aufgeholt. Mich hat er zumindest überholt
Ich bezweifle, dass das in Deutschland möglich wäre.
Mir scheint das eher an der Kultur zu liegen. Die einen sind ehrgeizig und fleissig, wollen vorwärts kommen, sich bilden und mit ihren Nachbarn gut auskommen. Letzteres ist auch immer die intellektuelle Variante des Ersteren; wer sich einrichtet, will mit seiner Umgebung gut auskommen.
Bei dem, was ihr da oben geerbt haben ist das etwas anders. Die staatliche Bildung ist nur was für Westler, etwas, das man zwangsmässig mitmachen muss, aber nicht mehr. Die echte Bildung gib es dann in der Moschee und auf der Strasse. Nach der Methode muss man sich nicht mit den Nachbarn arrangieren, sondern platt machen, damit für einen selbst mehr bleibt.